Uva entschied, dass das Hotel mit all seinen Angeboten (Heißluftballon fliegen, Vögel beobachten, Ausritte in die Natur, Wein- und Olivenernte) die Attraktion sein müsse und setzte zudem auf moderne Elemente wie die expe- rimentellen Barrocal-Weine der Winzerin Susana Este- ban. Er holte sich die österreichische Wellness-Expertin Susanne Kaufmann an Bord, um das klosterähnliche Spa zu schaffen - und versorgt sie seither mit Rosmarin für ihre Öle. Er engagierte den beliebten Alentejaner Koch José Júlio Mendes Vintém, um den weitläufigen, organi- schen Küchengarten mit Gemüse und 20 verschiedenen Kräutern des Resorts aufzubauen und kreierte mit ihm ein Menü, das teilweise von seinen eigenen kulinarischen Erinnerungen inspiriert ist. Seine Frau Ana Anahory war mit ihrem Designstudio für das Interieur zuständig, die Zimmer sind puristisch, aber komfortabel eingerichtet. „Soweit es ging, hat sie mit Handwerkern aus der Region gearbeitet. Betten, Keramik, Stoffe, Teppiche - alles aus Portugal! Nur die Fernseher, die sind aus Korea, weil bei uns eben keine guten hergestellt werden“, erklärt Uva. Die ehemalige Scheune ist in ein farm-to-table Res- taurant verwandelt worden, es wird mit Zutaten aus dem eigenen Garten oder aus der Region gekocht, der Fisch kommt aus dem nahegelegenen Alqueva See. Was das Fleisch angeht, kommt nun die Rinderherde wieder ins Spiel. Die einheimischen Alentejanas wurden mit impor- tierten französischen Salers- und Limousin-Bullen ge- kreuzt, um sie noch schmackhafter zu machen. Sie sind nicht nur Teil der Landschaft, sondern versorgen die zwei Restaurants in Barrocal mit Fleisch. Die Wand schmückt ein Kabinett der Kuriositäten von Joana Astolfi. Die ange- sagte Künstlerin, die auch die Schaufenster für Hermès in Lissabon gestaltet, hat Familienfunde gekonnt inszeniert, die Uva beim Durchsuchen aller Schubladen, Kleider- schränke und Truhen gefunden hat. In der Mitte hängt ein Hirschkopf, den Uvas Großvater einst erlegte, drum herum gibt es Schleudern, Schuhe, eine alte Teekanne, diverse Schlüssel, eine alte Imkermaske und ein Dutzend weißer Handschuhe, die der Urgroßmutter Uva gehörten, die angeblich nie ohne Handschuhe das Haus verließ. Draußen klettern die Kinder von Gästen über die Steine, die Sonne versinkt wie ein roter Ball hinter den Barrocals und vor den Tischen wird ein großes Feuer in einem alten Brunnen angezündet. José muss los, zurück nach Lissabon, einer seiner zwei Söhne feiert Geburtstag. Und dann gibt es da noch Clara. „Unser Lockdown-Baby“, sagt José und lacht. Er ist eben ein Familienmensch, ob er will oder nicht. its very own garden or from the region, and the fish is sourced from nearby Lake Alqueva. As for the meat, this is where the herd of cattle comes back into play. The indigenous Alentejanas have been crossbred with imported French Salers and Limousin bulls to make them even tastier. Not only are they part of the landscape, but they provide meat for the two restau- rants in Barrocal. A cabinet of curiosities by Joana Astolfi adorns the wall. The hip artist, who also designs the shop windows for Hermès in Lisbon, has deftly displayed family keepsakes that José discovered while rummaging through all the drawers, cupboards and chests. In the centre hangs a deer’s head that José’s grandfather once shot; around it are slingshots, shoes, an ancient teapot, an assortment of keys, an old beekeeper’s mask and a dozen white gloves that belonged to Uva’s great-grandmother, who apparently never left the house without wearing gloves. Outside, the guests’ children climb over the rocks, the sun goes down like a red ball behind the barrocals, and in front of the tables a big fire is lit in an old well. José has to head off, back to Lisbon, as one of his two sons is celebrating his birthday. And then there’s Clara. “Our lockdown baby”, José says and laughs. He’s a family man, whether he likes it or not. DE So sah die Scheune, wo heute Bar und Rezeption sind, vor dem Umbau aus EN This is what the barn, home to the bar and reception today, looked like before being converted